Das Kammerorchester Dreieich wurde 1994 von Michael Zapf gegründet und bis 2015 von Hans-Peter Spanheimer geleitet.

Seit 2016 ist Armin Rothermel künstlerischer Leiter und Dirigent. Mitwirkende im Orchester sind Laienmusiker wie auch professionelle Musiker aus Dreieich und Umgebung und aus Frankfurt. Der Kern des Orchesters besteht aus Streichern (Violine, Viola, Cello, Kontrabass) und dem Dirigenten am Cembalo. Je nach Konzertprojekt kommen Bläser und weitere Instrumentalisten hinzu (Klarinette, Fagott, Horn, Pauken etc). Der Schwerpunkt des Repertoires liegt mittlerweile in Werken aus der Barockzeit. Zwei bis drei Mal pro Jahr tritt das Orchester in Dreieich, Frankfurt und Oberursel mit einem öffentlichen Konzert auf. Regelmäßig werden auch Chorwerke mit dem Orfeo Chor Oberursel und Gesangssolisten aufgeführt. Das Orchester ist auch an der Zusammenarbeit mit weiteren Chören und Ensembles interessiert.

Die zwei auftrittsfreien Jahre der Pandemie haben wir dazu genutzt, unseren Schwerpunkt von allgemeiner klassischer Musik ganz auf Barockmusik in historisch informierter Aufführungspraxis zu verlegen. Unser musikalischer Leiter dirigiert nicht mehr, sondern sitzt jetzt vor dem Orchester am Cembalo – wo wie es in der barocken Zeit üblich war. Wir gingen zu einer tiefen Stimmung von a=415 Hz über, und stimmen unsere Instrumente nach historischen Stimmungen (den so genannten „Temperamenten“) wie z.B. Kirnberger III.
Anhand von repräsentativen Stücken von Georg Friedrich Händel, Telemann, Albinoni und anderen üben wir in den Proben die entsprechende barocke Spielweise ein. Seitdem benötigen wir immer weniger Striche und Artikulationsmarkierungen in unseren Noten, denn es gelingt uns immer besser, auf Anhieb in einem gemeinsamen Stil vom Blatt zu spielen.
Sehr hilfreich dabei war, dass nach und nach alle Streicher dazu übergegangen sind, Barockbögen zu benutzen und die Instrumente mit Darmsaiten zu bespannen oder sogar Barockgeigen oder –celli zu verwenden. Manche von uns haben einfach nur ihr altes Schülerinstrument entsprechend umrüsten lassen; das genügt auch vollkommen. Entscheidend ist, dass auch Laien viel einfacher einen barocken Ton treffen können, sobald sie mit Barockbogen auf Darmsaiten spielen.
In den Proben ist es dann oft ein wunderbares Gefühl, wenn die Werke, die spieltechnisch oft gar nicht besonders schwierig sind, beginnen zu atmen und geradezu zu swingen. Jetzt wünschen wir uns, noch ein wenig Verstärkung von interessierten Laienmusikern zu bekommen und unser neues Konzept weiter zu geben und neue Konzertprojekte zu realisieren.

Unser erster Auftritt als Barockorchester Dreieich war im November 2022 mit einem Programm mit den Gesangsolistinnen Vilma Pigagaite, Sopran und Katharina Padrok, Alt. Wir spielten das Werk Stabat Mater Dolorosa von Giovanni Battista Pergolesi und Auszüge aus dem Oratorium Solomon von George Frideric Handel. (s. Konzerte). Im Januar 2023 trat das Orchester Barockorchester Dreieich beim Dreieicher Neujahrskonzert im Bürgerhaus Dreieich auf. Mit Remco Niewenhuis, Barocktrompete, als Solisten spielten wir drei Sätze aus dem Trompetenkonzert in D-Dur von Giuseppe Torelli, eingerahmt von zwei Sätzen aus dem Concerto III D-Dur aus den 12 Concerti a 5 op. 5 von Tomaso Albinoni.